- Mississippi-Blues
- Mississippi-Blues[amerikanisch, mɪsɪ'sɪpibluːz], auch Mississippi-Delta-Blues oder Delta-Blues, regionaler Bluesstil, dessen Ursprungsgebiet das Mississippi-Delta sowie die Bundesstaaten Arkansas und Alabama im Süden der USA umfasst. Er gilt als der prägnanteste und historisch folgenreichste Regionalstil des Blues, der später für den Chicago-Blues der Vierzigerjahre eine große Rolle spielte. Charakteristisch für ihn sind markante Bassfiguren mit offbeat geschlagenen Akkorden auf der Gitarre, aber auch Oberstimmenriffs (Riff), die die Gesangsstimme kontrapunktieren oder in Oktaven verdoppeln. Die Entstehung dieser Spielweise des Blues wird um 1912 datiert. Der erste bekannt gewordene Vertreter war der 1929 von einem Agenten der Schallplattenfirma Paramount entdeckte Charley Patton (1887-1934), der deshalb auch den Beinamen »Founder of the Delta-Blues« erhielt. Als einer der letzten authentischen Interpreten des Mississippi-Blues gilt der Sänger und Gitarrist Son House (1902-1988). Weitere wichtige Vertreter dieser Bluesform waren die Sänger und Gitarristen Bukka White (1909-1977), Robert Johnson (1911-1938), der die Bottleneck-Spielweise der Gitarre bekannt machte, die unter den Bluesmen des Mississippi-Deltas sehr verbreitet war, ebenso der erst kurz vor seinem Tode im Zuge des Folkrevival der Sechzigerjahre wieder entdeckte Mississippi John Hurt (1894-1966) sowie John Lee Hooker (1917-2001), der später zu einem zentralen Musiker des Rhythm and Blues wurde.Siehe auch: Blues.
Universal-Lexikon. 2012.